Dieses Buch bietet die Transkriptionen von 88 Falsetas von Diego (in sol-fa und Tabulatur): Alegría, Siguiriya, Soleá, Soleá por Bulería und vor allem Bulería (seine beste "Palo"). Eine kurze Stilanalyse von Diego del Gastor und einer CD mit allen Falsetas von Diego selbst interpretiert.
Diego Amaya Flores wurde am 15 März 1908 in der Nummer 8 der Calle Ronda in der Ortschaft Arriate (Provinz Málaga) geboren und starb 1973 in Morón de la Frontera. Als Kind lebte er auch in Ronda und in El Gastor, dem Dorf, von dem er seinen Künstlernamen erhielt, auf Grund der Arbeit seines Vaters, der dort Pferdehändler war.
Seine Meister waren sein Bruder José und Pepe Naranjo, obwohl Diego sich immer als glühender Anhänger von Montoya und vor allem von Niño Ricardo bezeichnete. Er erhielt Unterricht im Solfeggio-Gesang, doch seine große Stärke war immer das Gitarrenspiel. Er entwickelte eine absolut unterschiedliche Art zu spielen, die er wahrscheinlich von Paco el de Lucena übernommen hatte.
Die Gewandtheit mit dem Daumen und die Nüchternheit seiner Überleitungen beeindruckten bald Sänger wie Antonio Mairena und besonders Fernanda de Utrera, die er nun gewöhnlich begleitete. Sehr wichtig waren für Diego auch seine Beziehungen zu den Amerikanern des Militärstützpunkts von Morón. So lernte er Donn E Pohren kennen, einen wissbegierigen Gitarristen, von dem Diego einiges für seinen Gitarrenspiel übernahm. In Morón ist Diego del Gastor weiterhin der wichtigste Vertreter des Flamenco, zusammen mit seinem Schwager Joselero.